Zusammenfassung zum Projekt "Lebensbilder aus der Oberlausitz" bis 2017

Die ersten Arbeiten zu diesem Projekt begannen um 1990. In fast 30 Jahren entstanden viele Publikationen in Zeitschriften und Online-Medien. Das Buch Frank Fiedler, Uwe Fiedler, Lebensbilder aus der Oberlausitz: 60 Biografien aus Bautzen, Bischofswerda und Umgebung ist von 2011 bis 2017 in insgesamt 7 Auflagen erschienen. Seit der 7. Auflage steht es unter der Lizenz CC BY-NC-ND zur Verfügung.

Die unterschiedlichen Auflagen sind verfügbar in: Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt/M. und Leipzig, Sächsische Landes- und Universitätsbibliothek Dresden, Zentral- und Landesbibliothek Berlin (Haus Amerika-Gedenkbibliothek), Bayerische Nationalbibliothek München, Württembergische Landesbibliothek Stuttgart, Universitätsbibliothek Chemnitz, Bibliothek des Herder-Instituts Marburg, Universitätsbibliothek Kiel, Universitätsbibliothek Siegen, Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek Saarbrücken, Bibliothek der Franckeschen Stiftungen Halle, Arbeitsgemeinschaft Mitteldeutsche Familienforschung Leipzig, Bibliothek der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften Görlitz, Stadtbibliothek Bautzen, Sorbisches Institut Bautzen, Christian-Weise-Bibliothek Zittau, Stadtarchiv Bischofswerda, Stadtbibliothek Bischofswerda, Bibliothek des Stadtarchivs Kamenz, Umweltbibliothek Großhennersdorf, Kirchenbibliothek Königswartha, Gemeindebibliothek Königswartha, Stadtbibliothek Löbau, Mestská knihovna Varnsdorf, Haifa Historical Society, Kirchenarchiv Rammenau, Archiv der Zeitschrift Schiebocker Landstreicher Burkau.

Der Erfolg des Projekts misst sich auch im Einfluss auf die Arbeiten Dritter. Mehrere der Themen wurden durch andere Autoren wiederentdeckt und wir wurden als Quelle oder Literatur zitiert, es gab einen Informationsaustausch zum beiderseitigen Nutzen oder wir wurden durch Journalisten konsultiert:

Vorarbeiten mit Publikationen in heimatkundlichen Zeitschriften (seit 1990)

Frank Fiedler publizierte seit etwa 1990 Biografien zu lokal und regional bedeutsamen Persönlichkeiten. Im Mittelpunkt stehen Naturforscher, häufig auch ehemalige Lehrerkollegen. Zuletzt beteiligte sich auch Uwe Fiedler an diesen Vorhaben. Für das Projekt "Lebensbilder aus der Oberlausitz" wurden daraus später die wichtigsten Lebensläufe ausgewählt:

Digitale Vorarbeiten: Bruno Barthel | Richard Garbe | Ahnentafel Familien Gnauck/Steglich | Großdrebnitzer Chronik von Pfarrer Marloth | Vorwerk Kleindrebnitz (Nake/Neumeister/Thormeyer) | Bruno Steglich (Trebsen) | Bruno Steglich (Werke) | Ahnentafel Familie Stöckhardt

Meilenstein: Veröffentlichung von zwei Lebensbildern in der Sächsischen Biografie

Biographisches Lexikon der Oberlausitz (2007-2011)

Ab 2007 beteiligten sich Frank und Uwe Fiedler mit einer größeren Anzahl von Artikeln am Biographischen Lexikon der Oberlausitz der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften. Der dortige Ansatz, die Wiki-Technik mit der Möglichkeit zum autorenschaftlichen Kennzeichnen von Arbeiten im Internet zu verbinden, erschien besonders attraktiv. Der Erfolg der Beiträge, die über lange Zeit nahezu vollständig die Top-30 der meistaufgerufenen Biografien (von insgesamt etwa 7000) belegten, war bemerkenswert.

Noch bevor das Lexikon "eingefroren" wurde, die Artikel also nicht mehr bearbeitet werden konnten, traten wiederholt Probleme mit der Beachtung unserer geistigen Urheberschaft durch Dritte auf (zu den Biografien von Hermann Steudner, Gerhard Heinrich Jacobjan Stöckhardt, Ernst Theodor Stöckhardt, Friedrich Hesse). Zudem wurde im Zitiertemplate der Wikipedia für Artikel aus dem Biographischen Lexikon der Oberlausitz im Unterschied zu anderen Lexika wie ADB, NDB, Sächsische Biografie auf die Angabe eines Autors verzichtet.

Großdrebnitzer Kirche Inzwischen ist es nicht mehr möglich, in das Biographische Lexikon der Oberlausitz zumindest zu verlinken, weil vollständig abgeschaltet wurde. Die von Frank und Uwe Fiedler bis 2011 verfassten Biografien werden hier stattdessen in Textform angeboten, aus Gründen der Authentizität mit allen Wiki-Steuerzeichen. Auf das Layout und damit auf alle ergänzenden Abschnitte wie Familie und Literatur wird dagegen verzichtet, was im Einzelfall dazu führen kann, dass im Text einzelne Lebensdaten nicht aufgeführt sind. In Bezug auf Großdrebnitz wurden für folgende Personen Biografien erarbeitet:

Die weiteren für das Projekt "Lebensbilder aus der Oberlausitz" übernommenen Arbeiten aus dem Biographischen Lexikon der Oberlausitz betrafen: Arthur Biram (israelischer Pädagoge), Gerhard Creutz (Ornithologe), Georg Derlitzki (Agrarwissenschaftler), Eduard Heiden (Agrarwissenschaftler), Friedrich Hesse (Zahnmediziner), Walther Hesse (Bakteriologe, Hygieniker), Karl Traugott Kanig (sorbischer Liederdichter), Gustav Loges (Agrarwissenschaftler), Karl Wilhelm Mittag (Kirchschullehrer, Stadtchronist), Johannes Pache (Komponist, Kantor), Osmar Schindler (Maler), Karl Gottfried Siebelis (Pädagoge, Philologe), Hermann Steudner (Botaniker, Afrikaforscher), Karl Hermann Steudtner (Heimatforscher), Ernst Stöckhardt (Agrarwissenschaftler), Johann Heinrich Stöckhardt (Pfarrer), M. Gerhard Heinrich Jacobjan Stöckhardt (Pfarrer, Philologe), Robert Stöckhardt (Jurist), Gottlob Friedrich Thormeyer (Architekt), Gottfried Unterdörfer (Förster, Dichter).

Schon beim Einstellen in das Biographische Lexikon der Oberlausitz wurde der Anspruch verfolgt, zu den jeweiligen Themen möglichst DIE führende Arbeit zu verfassen oder - wo dies aufgrund der Konkurrenzsituation nicht möglich war - zumindest eine mit deutlich eigener inhaltlicher Handschrift. Kurz gesagt, es ging von Anfang an um Forschung und weniger um populärwissenschaftliche Publizistik. Die überwiegende Anzahl der bearbeiteten Themen war 2007 dadurch gekennzeichnet, dass es entweder noch gar keine (allgemein erreichbare) Biografie gab oder nur sehr lückenhafte.

Meilenstein: Inhalte aus dem Biographischen Lexikon der Oberlausitz wurden der Wikipedia und dem Stadtwiki Dresden zur Verfügung gestellt, beispielsweise
in der deutschsprachigen Wikipedia: Georg Derlitzki, Walther Hesse, Karl Wilhelm Mittag, Osmar Schindler, Bruno Steglich, Hermann Steudner, Familie Stöckhardt, Gottfried Unterdörfer
in der englischsprachigen Wikipedia: Arthur Biram, Walther Hesse, Johannes Pache, Hermann Steudner, Gottlob Friedrich Thormeyer
im Stadtwiki Dresden: Gerhard Creutz, Robert Heller, Walther Hesse, Max Neumeister, Johannes Pache, Osmar Schindler, Bruno Steglich, Hermann Vetter

34 Biografien (2011-2012, 1.-3. Auflage), 176 Seiten

Aufgrund der fehlenden Perspektive des Biographischen Lexikons der Oberlausitz fiel die Entscheidung, die bislang online verfassten Artikel in einem Buch zu publizieren. Insgesamt wurden 27 Artikel weitergeführt, an Gegebenheiten des Printmediums (keine Online-Links) angepasst und mit Bildern versehen. Zudem wurden 7 zusätzliche Biografien ergänzt, bei denen ebenfalls schon erhebliche Vorarbeiten existierten. Dies betraf 2 Themen aus der Sächsischen Biografie (siehe Vorarbeiten) sowie 5 Artikel, die für die Wikipedia bzw. das Stadtwiki Dresden verfasst worden waren. Die 5 Arbeiten aus Wikipedia und Stadtwiki betreffen: Josef Goller (Glasmaler), Walther Hempel (Chemiker, Rektor der TH Dresden), Christian Adolph Klotz (Gelehrter), Gottlob Adolf Ernst von Nostitz und Jänkendorf (Minister und Dichter), Reinhold Stöckhardt (Beamter und Komponist).

Die Auswahl der 34 Themen erfolgte also nicht repräsentativ, buchorientiert nach Regionen/Berufen/Epochen, sondern kompetenzorientiert. Dies war verbunden mit einem starken Schwerpunkt von Biografien mit Bezug auf Bischofswerda und Großdrebnitz, aber auch mit einer systematischen Abarbeitung bestimmter Themenkomplexe wie der landwirtschaftlichen Versuchsstation Pommritz und der Gelehrtenfamilie Stöckhardt.

Meilenstein: 3. Auflage, 2.1.2012, nominiert durch den Oberbürgermeister von Bischofswerda, Andreas Erler, für den Sächsischen Landespreis für Heimatforschung, Nominierung für den Endausscheid als "bemerkenswerte Arbeit" durch die Jury

Erweiterung auf 60 Biografien (2012-2014, 4.-6. Auflage)

Nachdem wir uns mit einem Achtungserfolg am Wettbewerb "Sächsischer Landespreis für Heimatforschung" beteiligt hatten, wurden wir von sehr vielen Seiten ermutigt, einen Band 2 mit weiteren Biografien folgen zu lassen. Dieser Band existierte schon im Manuskript, allerdings wurde der Plan wieder verworfen, weil "Massenware" nicht den selbstgewählten Ansprüchen der Autoren entsprach. Stattdessen wurde das bisherige Buch schrittweise um weitere 26 Arbeiten ergänzt und der Buchumfang von 176 auf 336 Seiten erweitert (in zwei Schritten). Voraussetzung dafür waren Hunderte von Uwe Fiedler für das Stadtwiki Dresden zu bestimmten Komplexen wie Kunstakademie, historische Vereine und Zeitungen sowie Wissenschaftsgeschichte verfasste Beiträge. Sie lieferten vielfach Hintergrundwissen, Informationen zu einzigartigen Quellen und auch indirekte Informationen zu Biografien für das Lebensbilder-Projekt. Viele der Arbeiten im Buch "Lebensbilder aus der Oberlausitz" haben einen deutlichen Dresden-Bezug. Auch aus der Wikipedia wurden wiederum Vorarbeiten übernommen. Beispielsweise wurden ergänzt:

Karl August Böttiger (Altertumsforscher), Edmund Friedrich (Balneologe), Ernst Giese (Architekt), Wiprecht von Groitzsch (Markgraf), Adolf Lier (Maler), August Gottlieb Meißner (Schriftsteller), Francesco Morlacchi (Hofkapellmeister), Johann Gottfried Nake (Schafzüchter), Eduard Gottlob von Nostitz und Jänkendorf (Minister), Julius Gottlob von Nostitz und Jänkendorf (Diplomat), Georg Petermann (pietistischer Prediger), Ernst Rietschel (Bildhauer), Clara Henriette Marie Stöckhardt (Malerin), Marie Wieck (Pianistin. nur Aufl. 5), Johann Eleazar Zeissig (Maler).

Meilenstein: erfolgreiche Teilnahme an der Frankfurter Buchmesse 2013 mit der 5. Auflage (58 Biografien auf 308 Seiten) - siehe Pressemitteilung "Heimatgeschichte jetzt auch als E-Book":

Im Juni 2013 ist beim Verlag Books on Demand die 5. Auflage der "Lebensbilder aus der Oberlausitz" von Frank Fiedler und Uwe Fiedler erschienen. Das Buch enthält jetzt auf 308 Seiten 58 Biografien aus Bautzen, Bischofswerda und Umgebung. Mit der neuen Auflage, die erstmals auch in führenden E-Book-Formaten wie iTunes von Apple, Kindle von Amazon und EPUB zu erhalten ist, wollen die Autoren verstärkt eine junge Leserschaft ansprechen. Zudem ist das E-Book wesentlich kostengünstiger zu haben als die Printversion.

Die Autoren wollen mit ihrem Buch Heimatgeschichte anhand der handelnden Menschen und vor allem an Wechselbeziehungen zwischen diesen sichtbar machen. Man findet Berühmtheiten wie Ernst Rietschel oder Francesco Morlacchi, aber auch viele inzwischen vergessene Personen. Der größte Teil der behandelten Persönlichkeiten ist über die Oberlausitz hinaus wirksam geworden und hat so seine Spuren vor allem auch in Dresden hinterlassen. In dieser Auswahl widerspiegeln sich langjährige Forschungen der Autoren zur Dresdner Kunst-, Medien- und Vereinsgeschichte.

Wichtig war den Autoren, Beiträge zu schreiben, die ganz oder zumindest hinsichtlich einzelner Aspekte über den Forschungsstand zu den jeweiligen Biografien hinaus gehen. Dies gilt besonders dort, wo die jeweiligen Personen schon in der Allgemeinen oder Neuen Deutschen Biographie behandelt wurden. Als Beispiele seien der Afrikaforscher Hermann Steudner, der ermordete Mitstreiter Martin Luthers Georg Winckler und der Schriftsteller Robert Heller genannt. In einigen Fällen konnten weitgehend unbekannte Details erforscht werden, so zu dem Dresdner Hofbaumeister Gottlob Friedrich Thormeyer dessen Verdienste um die Botanik, zu dem berühmten Bildhauer Ernst Rietschel dessen "indirekte" Berufung an die Kunstakademie Dresden über die seinerzeitige Technische Bildungsanstalt und zu dem Mikrobiologen Walther Hesse seine Unterstützung von Robert Koch bei dessen bahnbrechenden Arbeiten in der Tuberkulose-Forschung. Überdurchschnittlich viele Arbeiten beziehen sich auf die Agrarwissenschaft und insbesondere auf die landwirtschaftliche Versuchsstation Pommritz. Mit der Überwindung des Hungers ist es heute nahezu vergessen, wie bedeutend gerade dieser Wissenschaftszweig lange war.

Das Buch fasst mehr als 20 Jahre Heimatforschung der Autoren zusammen. Etwa die Hälfte der Biografien wurde zunächst in Grundzügen für das Biographische Lexikon der Oberlausitz der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften erarbeitet und dort seit 2007 weit mehr als 100.000 Mal online aufgerufen. Die aktuelle Auflage bezieht sich aber auch auf einige Jubiläen und Gedenktage des Jahres 2013. Am 10. April jährte sich der Todestag des in Bischofswerdas Partnerstadt Gryfów Slaski geborenen Botanikers und Mediziners Hermann Steudner zum 150. Mal. In Les Cabannes in den französischen Pyrenäen gedachte man am 13. September 2013 dem 200. Todestag des in Großdrebnitz gefallenen napoleonischen Brigadegenerals Francois Basile Azámar und die Hebrew Reali School in Haifa begeht im Dezember den 100. Jahrestag ihrer Gründung durch den in Bischofswerda geborenen Arthur Biram.

Neukonzeption (2014 bis 2017)

Alle Artikel wurden einer nochmaligen, systematischen typografischen und redaktionellen Überarbeitung unterzogen.

Meilenstein: Herausgabe der Reihe "Beiträge zur Heimatforschung in Sachsen" mit 10 Auskopplungen zu den wichtigsten Beiträgen im Lebensbilder-Buch Seit 2015 gibt Uwe Fiedler eine heimatkundliche Heftreihe heraus zu ausgewählten Biografien aus dem Buch "Lebensbilder aus der Oberlausitz" von Frank und Uwe Fiedler. Diese Hefte sollen zusätzliche Leser erreichen, die nicht das ganze Sammelwerk erwerben wollen. Konzeptionelle, für alle Hefte gültige Merkmale der Reihe betreffen:

Aktuell (seit 2018): Oberlausitzer Lebenswege als Open Access-Projekt

Ostsiedlung: Benno | Bruno II. | Vratislav | Withego I. | Reformationsgeschichte: Jagiello, Sigismund | Johann Georg I. | Rivander, Zacharias | Wissenschaftsgeschichte: Kinne, Bernhard | Ohle, Gottlob Heinrich | Pressler, Hermann | Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von | Freimaurerei: Güntz, Ludwig | Taube, August Gotthilf | Bildende Kunst: Sinkwitz, Paul | Urban, Bruno | Musikgeschichte: Merkel, Gustav | Wieck, Marie