Die Herkunft des Familiennamens Gnauck

Entgegen anderer Interpretationen, die wegen der räumlichen Häufung in Ostsachsen eine sorbische Herkunft vermuten, ist der Familienname Gnauck eindeutig deutschen Ursprungs. Er lässt sich auf GNAUKEN, nach dem Deutschen Wörterbuch der Gebrüder Jacob und Wilhelm Grimm aus dem Unterfränkischen für "bejahend nicken bzw. beim Einschlafen im Sitzen den Kopf sinken lassen", zurückführen.

Die Gnaucks in den Waldhufendörfern Goldbach, Weickersdorf und Kleindrebnitz

Seit Mitte des 16. Jahrhunderts sind die Gnaucks in Goldbach im Westen von Bischofswerda nachgewiesen. Um 1600 hatten sie sich bereits in den benachbarten Weickersdorf und Kleindrebnitz niedergelassen. Sie stellten schon früh Erbgerichtsbesitzer und Ortsrichter in Goldbach und Weickersdorf. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren sie eine der führenden Familien der Region und wirkten langjährig als Gemeindevorstände und Ortsrichter in Weickersdorf, Kleindrebnitz, Großdrebnitz und Rammenau. Bekannteste Vertreter der Familie waren Ernst Gnauck (Gemeindevorstand und Besitzer des Erbgerichts Kleindrebnitz) und Max Otto Gnauck, ein aus Weickersdorf stammender Historiker in Leisnig.

Es waren einmal ... der Bauer und seine Pferde

Zwischen den Bauern und ihren Pferden bestand ein inniges Verhältnis. Wegen ihres Wertes waren diese Tiere aber auch ein Statussymbol. Episoden, Redewendungen und Fotos erinnern an eine Zeit, als die Bauern und ihre Pferde noch die Mühsal des Alltags teilten.

Eine Familie Gnauck aus Bischofswerda und ihre Verbreitung über Mittelsachsen

Ein Paul Gnauck, Mitte des 17. Jahrhunderts in Bischofswerda geboren, begründete einen Familienzweig in Kleinhartmannsdorf (heute: Hartmannsdorf-Reichenau). Zu seinen Nachfahren gehörten Carl Benjamin Gnauck (Bürgermeister von Chemnitz), Gustav Theodor Gnauck (Wohltäter in Frankenberg), Rudolph Eduard Gnauck (Gründer einer freikirchlichen Gemeinde in Dresden) und dessen Sohn Eduard Rudolf Gnauck (Nervenarzt und Kurzzeitehemann der berühmten Elisabeth Gnauck-Kühne).

Der Zwickauer Amtsstraßenmeister Gottlieb August Gnauck und seine Söhne

Gottlieb August Gnauck, zuvor in Silberstraße tätig gewesen, wirkte ab 1874 in Zwickau. Sein Sohn Hugo Gnauck besuchte die Gymnasien Zwickau und Bautzen, studierte an der Universität Leipzig Medizin und praktizierte in Clausnitz und Bärenwalde. Ein weiterer Sohn hatte Pharmazie studiert.

Bedeutende Bischofswerdaer Namensträger "Gnauck" im 19. und 20. Jahrhundert

Der Leinwandfabrikant Johann Christoph Gnauck diente der Stadt langjährig als Senator. Er gehörte einer Delegation an, die in Dresden mit Napoleon verhandelte. Der in Bischofswerda geborene Samuel Leberecht Gnauck trat später in preußische Dienste. Einer seiner Nachfahren emigrierte nach Missouri. Der Kolonialwarenhändler Hermann Gnauck wirkte langjährig als Stadtverordneter, kandidierte für den Reichstag und hat sich große Verdienste um die Feuerwehr und die Lichtspiele erworben. Vater und Sohn Richard und Max Gnauck standen viele Jahrzehnte dem Stadtteil Belmsdorf vor.

Eine Familie Gnauck in Nordsachsen, ihre vermutliche Abstammung aus der Oberlausitz und Emigration nach Kalifornien

Gustav Gnauck, um 1900 Bürgermeister im kalifornischen Benicia, stammte aus Trossin in der seinerzeit preußischen Provinz Sachsen. Seine Vorfahren waren aus Sitzenroda gekommen. Die weitere Ahnenlinie ist nicht eindeutig bestimmt und könnte sowohl nach Bischofswerda als auch nach Weickersdorf führen. Seine Tochter Emilie hatte in Leipzig Musik studiert und war eine Pianistin.

Eine Familie Gnauck aus Burkau, ihre Verbreitung über das Vogtland und Emigration in die USA

Im 18. Jahrhundert verzweigte sich eine Burkauer Bauernfamilie Gnauck ins Vogtland, wo Familienangehörige in Netzschkau, Irchwitz, Reichenbach, Fraureuth und Elsterberg ansässig waren. Zu den bekanntesten Nachfahren gehörten der Chemnitzer Handschuhfabrikant Eduard Gnauck, der Flugpionier Paul Benjamin Gnauck in Milwaukee und dessen Tocher Doris Gnauck-White, eine Agrarwissenschaftlerin, sowie Gary Gnauck, ein NASA-Auftragsforscher in Kalifornien, und Brian Gnauck, ein Marketing-Professor in Michigan. Ein weiterer Familienzweig führt bis nach Hawaii.

Zwei ostsächsische Gnauck-Verlage in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Der in Burkau geborene Robert Gustav Gnauck führte in Dresden einen Musikalienverlag und war selbst als Komponist für seine Militärmärsche bekannt. Richard Oskar Gnauck entstammte ursprünglich dem Burkau-vogtländischen Familienzweig. Sein Verlag in Ebersbach hat sich große Verdienste um die Verbreitung des Oberlausitzer Volkstums erworben.

Friedrich Gustav Gnauck aus Burkau gründete eine Fabrik für Textilmaschinen in Spanien

Gnauck hatte erste Kontakte nach Spanien als Angestellter einer Chemnitzer Fabrik für Textilmaschinen. In Chemnitz führte er zwischenzeitlich ein eigenes Unternehmen, bevor er in das katalanische Mataro auswanderte.

Die texanische Familie Gnauck

Ernst Georg Gnauck wurde 1873 in Dresden geboren. Als Söldner im südafrikanischen Burenkrieg kam er in Gefangenschaft und wurde nach Ceylon verbracht. 1903 emigrierte er in die USA, er beteiligte sich am Bau des Panama-Kanals und begründete in Texas eine Familie, die sich bis nach Utah, Montana und New Mexico ausbreitete.

Der kanadische Pfarrer Johannes Gnauck

Johannes Gnauck wurde 1906 im norddeutschen Otterstedt geboren. In Kanada war er in den Prärieprovinzen missionarisch unterwegs.

Die Gnaucks in Australien

Franz Gnauck wurde 1888 in Australien eingebürgert. In Brisbane führte er ein Geschäft für Musikinstrumente, wo er insbesondere Pianos im Angebot hatte.